Thüringen: Kyffhäuser

Thüringen: Kyffhäuser

Kriegsverherrlichung in einer geschützten Landschaft? FÖJ-Exkursionsbegleiter in den heutigen Naturpark Kyffhäuser

Das Kyffhäuser-Denkmal war und ist ein beliebtes Pilgerziel für militante, nationalistische und rechtsextreme Kreise. Die ersten größeren Gruppen, die sich hier trafen, waren die Burschen- und Studentenschaften des frühen 19. Jahrhunderts, die sich unter Napoleons Herrschaft nach nationaler Selbstbestimmung und Einigung sehnten. Die sich hier versammelnden „Vereine Deutscher Studenten“ nannten sich die „Kyffhäuserbewegung“ – und sprachen sich z. B. klar gegen Menschen jüdischen Glaubens aus.

Es verwundert nicht, dass zur Zeit des Nationalsozialismus das Interesse am Kyffhäuser groß war. Auf der Suche nach den germanischen Vorfahren wurden hier 1934–1938 zahlreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Dabei ist die Unterburg freigelegt worden, der Burgbrunnen gefunden und zur Darstellung der Funde, kurze Zeit später das Museum der Oberburg eröffnet worden. Adolf Hitler (1889–1945) besuchte das Denkmal viermal.

Nach der Wiedervereinigung zog das Kaiser-Wilhelm-Denkmal erneut rechtsextreme Kreise an. Besonders hervorzuheben sind die jährlichen Treffen des „Flügels der AfD“, der als vom Verfassungsschutz gesichert rechtsextrem eingeordnet wurde. Von 2015 bis 2017 hielt dieser Kreis der AfD hier seine jährlichen Strategiebesprechungen mit jeweils rund 500 Teilnehmer*innen ab.

Wie es dann mit dem heutigen Naturpark weiterging, erfährst du auf der mit dem Exkursionsbegleiter durchführbaren Tour. Du kannst ihn hier downloaden oder ein Printexemplar kostenlos zu dir nach Hause bestellen. Sende einfach eine E-Mail an kontakt@mensch-natur-gesellschaft.de mit deiner Adresse sowie der Angabe, welchen Exkursionsbegleiter du haben möchtest.