Sachsen-Anhalt: FFH-Gebiet Heers

Sachsen-Anhalt: FFH-Gebiet Heers

Naturschutz, germanische Frühgeschichte, NS-Zwangsarbeit und Rechtsextremismus. Wandern im FFH-Gebiet Heers/Sachsen-Anhalt

Das FFH-Schutzgebiet Heers ist ein Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten, darunter verschiedene Moose und Fledermausarten. Das liegt insbesondere an dem für den Harz eigentlich untypischen Flechten-Kiefernwald. Dieser bietet einigen Arten einen besonderen Lebensraum. Geprägt wird das Gebiet auch vom 294 m hohen Regenstein, in dessen Fels die ehemalige Burg und Festungsanlage Regenstein gebaut wurde. Der Fels ist Teil eines Sandsteinzuges, der von Blankenburg bis Ballenstedt dem eigentlichen Harz vorgelagert ist. Dank seines schroffen Abfallens gen Norden wirkt er trotz der recht niedrigen Höhe ziemlich imposant.

Auch bekannt unter den Namen „Verlagerungsvorhaben Turmalin“ oder „Oda-Werk“ entstand das KZ am Regenstein im Februar 1945 als Außenlager des KZ Mittelbau-Dora. Damit war es Teil eines dichten KZ-Komplexes von über 40 Lagern, welcher sich über die gesamte Region Nordhausen erstreckte. Hierbei handelte es sich um Zwangsarbeitslager zur Untertageverlagerung der deutschen Rüstungsindustrie. Hatte Zwangsarbeit zunächst insbesondere die Funktion von Disziplinierung, Terror und Vernichtung bekam sie später eine zunehmend ökonomische Funktion. Arbeit war zwar immer noch Methode zum qualvollen Mord, doch nun wurde die Arbeitskraft der Haftlinge wirtschaftlicher eingesetzt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im ehemaligen Lager Regenstein Geflüchtete und Vertriebene einquartiert. 1976 wurde es von der DDR-Regierung zum Munitionslager ausgebaut. Heute befindet sich in den Stollen eines von sieben Sanitätsdepots der deutschen Bundeswehr.

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