Der Nahostkonflikt als Folie für israelbezogenen Antisemitismus
Zu den chronisch-ungelösten Problemen im nahöstlichen Raum gehört der Dauerkonflikt zwischen (jüdischen) Israelis und (arabischen) Palästinenser*innen. Politische, kulturelle, religiöse Gegensätze und v.a. der Kampf um Territorium verdichten sich auf engstem geographischem Raum. Während Teile der palästinensischen Bevölkerung sich nach einem eigenen Staat sehnen und diesen durch fortgesetzte Siedlungspolitik gefährdet sehen, setzt israelische Politik prioritär auf Sicherheit nach innen und außen. Der ungelöste Konflikt entlädt sich periodisch in gewaltsamen Auseinandersetzungen, häufig mit zivilen Opfern auf beiden Seiten. Im Westen findet er viel Aufmerksamkeit, begleitet von verschiedensten Versuchen einer politischen Instrumentalisierung. Antisemit*innen nutzen ihn als Folie, um jahrhundertealte antijüdische Stereotype (Kindesmörder, Rache-Religion u.a.) zu beleben und Israel als „Nazi-Staat“, „zionistisches Gebilde“ oder „Kolonialmacht“ zu diskreditieren.
Im Online-Seminar werden die derzeit häufigsten antisemitischen Stereotype mit Israel-Bezug vorgestellt, historisch eingeordnet und dekonstruiert, ohne den israelisch-palästinensischen Dauerkonflikt aus den Augen zu verlieren. Dabei wird auch die viel zitierte Zwei-Staaten-Lösung in ihrer Realisierbarkeit diskutiert werden.
Das kostenfreie Online-Seminar wird mit dem Experten Dr. Olaf Glöckner durchgeführt:
Dr. Olaf Glöckner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte sind jüdische Migration im 20. Jahrhundert, europäisches Judentum nach 1989 und moderner Antisemitismus. 2019 brachte er gemeinsam mit Prof. Günther Jikeli (Indiana University Bloomington) den Band „Das neue Unbehagen. Antisemitismus in Deutschland heute“ im OLMS Verlag heraus.
Allen angemeldeten Teilnehmer*innen senden wir die Zugangsdaten kurz vor der Veranstaltung zu.